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CranioSacrale Körperarbeit mit Baby, Schwester und Mutter bei Geburtstrauma

Alexandra Brand • 18. Dezember 2023

Geburtstrauma Notkaiserschnitt/Kaiserschnitt: Eine CranioSacrale Körperarbeit von Baby-Sohn, große Schwester und Mama

Ich bin noch immer so tief berührt von der Cranio Session, die ich Mitte November einer jungen wundervollen Mutter, ihrer 7jährigen Tochter und dem kleinen 8 Wochen alten Sohn geben durfte. Mein Cranio Raum wird dann in eine Matratzenlandschaft voller Kissen, Teddys, Tücher und Decken verwandelt, wenn ich mit kleinen Kindern arbeite.


Da die Anfahrt der kleinen Familie lang war, ging es vor allen Dingen erst einmal darum, dass alle ankommen und durchatmen. Es gab leckeren Heiße Liebe Früchtetee, ein Volltreffer für das Mädel, denn sie schlürfte erst einmal genüsslich daran, während Mama den Stress des Autofahrens sowohl verbal als auch in Bewegungen abschüttelte. Der kleine Mann wurde ausgezogen und erst einmal kräftig gestillt.


Es ist immer ein stilles achtsames Herantasten, inwieweit größere Kinder Kontakt erlauben. Müdigkeit und Genervtsein vom Autofahren darf sein. Nichts ist zu viel, alles ist richtig, was sich offenbart. Die erste Zeit habe ich einfach mit Mama gesprochen, dabei den Kleinen und auch die Große mit einbezogen/auf Craniosacraler Ebene ins Feld genommen und da Mama sehr hochsensibel ist, war sie auch sehr schnell im Feld, das sich zeigen darf.


Während ich den Kleinen behandele, kommen die Worte aus der Mama von ganz alleine. Zuvor hatte ich schon mehrfach Craniosacral mit der Mutter und auch systemisch gearbeitet, da hier ein sehr großes Geburtstrauma von der Geburt der Großen im System steckte - Notkaiserschnitt und die Überwältigung im Feld. Ich erlaube mir in einer kindgerechten Sprache der großen Tochter zu erklären, warum alle drei denn heute da sind, warum die Mama den langen Weg mit ihnen auf sich genommen hat. Und während ich den Bruder anfasse und manches Mal - ihre Körperbewegungen in meine Richtung wahrnehmend – auch sie leicht berühre, sprechen wir von dem Kaiserschnitt allgemein, wie Kinder geboren werden und dass es manches Mal im Körper noch gespeichert ist und der Körper zu einem spricht und er genau weiß, wie er sich bewegen will. Dabei ist die Mama immer durch tiefes Atmen, mal Augen schließen, präsentes schauen und spüren die ganze Zeit eine große Unterstützung für das Heilungsfeld. Der kleine Bruder ist auch per Kaiserschnitt am Ende auf die Welt gekommen und trotz dem Vielen und dem Schmerz der wieder nicht möglichen natürlichen Geburt, gab es dieses Mal wegen klarer Vorbereitung keinen extremen dissoziativen überwältigten Anteil bei der Mutter, was bei der ersten Geburt der Fall war. Sie hat aus ihrem erwachsenen selbwirksamen ich heraus den Punkt selbst gefühlt, dass es ein Kaiserschnitt werden muss, dass es nicht weitergeht. Im Nachhinein war klar, dass es kurz davor war, dass die vorhandene Narbe dabei fast war aufzugehen.


Ab einem bestimmten Punkt ist im Craniosacralen Feld spürbar, dass das Baby den natürlich Geburtsprozess mit dem Körper durchlaufen möchte. Das Kind ist während der gesamten Geburt selbst sehr aktiv und benutzt Arme und Beine, um sich durch den Geburtskanal durchzuschieben, während die Wehen es dabei unterstützen. Die Massage des Gesamtkörpers, und die starke Kompression des Schädels sind zugleich eine starke Aktivierung der Lebenskräfte. Die Geburt ist eine enorme „Zündung“! Das Kind erlaubt sich hiermit im Grunde die Anschlussnahme an die Zündung.


Der Kleine robbte in einer Kraft komplett von einer Seite zur anderen, ich bin bei diesem Geburtsprozess nur Begleiterin und halten den Raum, berühre auf craniosacraler Ebene dort wo es ruft. Das Magische war, dass die große Schwester durch das vorher Gesprochene und das wahrhaftige Miterlebens des Prozesses ihres Bruders, das achtsame Berühren von Mutter und mir (das immer an Bord sein) tatsächlich bereit war, sich zu öffnen. Zunächst einmal galt es den Prozess vom Bruder abzurunden, dabei war sie immer auch sehr angeschmiegt an ihrer Mutter. Und als ihr Bruder die wohlverdiente Milch von der Brust bekam, und erschöpft in Mamas Armen lag, legte sie sich mit den Füßen an die Wand und fing an sich abzustoßen und mit der Kraft der Füße zu spielen.

Das war die Einladung ihres Körpers an mich mit ihr weiterzuarbeiten. Ich frage immer um Erlaubnis, ob ich mal hier berühren darf oder dort. Ihr Körper wollte so viel Gegendruck, so viel Kraft – es war ein wundervoller Geburts-Kraft-Tanz, der auf Craniosacraler Ebene stattfand, dann Beruhigung und ganz langsame Bewegungen aus dem Hals/Kopfbereich (ich hatte in meiner Vorbereitung, Voreinstimmung schon ein Gefühl von Halswirbel 1-4 erhalten), dann Stillstand und ihre Augen guckten mich die ganze Zeit weit offen an. Es ist wichtig, dass ich einen sicheren Raum biete und die Menschen, die zu mir finden sich wirklich sicher fühlen. In dem Fall der kleinen 7jährigen habe ich sanft gesprochen und ihr einfach mitgeteilt, was ich gerade wahrnehme und sie gefragt, ob sich das für sie auch so anfühlt – ein ganz ganz leichtes Nicken – denn ihr Körper/Geist/Seele hat gefühlt, dass wir hier an einem tief gekapselten Geburtstrauma-Punkt angekommen sind.


Ich fungiere manches Mal wie als ein Kanal mit meinem Körper für tief festgehaltene Trauma/Blockaden der Personen, die ich behandele. Ich nehme das im Vorfeld wahr – hier kann es sich durch Husten, Zuckungen, Schütteln zeigen – das kann natürlich sehr befremdlich wirken, vor allen Dingen für so eine kleine Person. Ich erkläre es, so dass keine Verwirrung oder Angst entsteht. Indem Moment als sich für das Mädchen etwas wirklich tief Sitzendes integrieren konnte, fühlt es sich für mich an als ob ihr Hals sich um 3cm verschiebt, es knackte im Halswirbelbereich und ich musste extrem viel mit Hals, Kopf und Gesicht zucken.

Dann war es gut und es galt sanft die Behandlung weiterzuführen und abzuschließen. Die Mittellinie, die Ausrichtung, die Kraft, die durch den kleinen Körper schoss, war immens, diese Lebenszündung war sehr stark spürbar. In der zweiten Phase durchlief sie auf dem Boden robbend durch meinen gesamten CranioRaum raus in den Seminarraum einen Prozess, indem ich wirklich alle meine körperliche Kraft anwenden musste, um den Gegendruck zu geben, den sie forderte. Die Fußleiste und der große Raum waren quasi wie der Ausgang und sie strahlte danach seelig, kraftvoll uns an.


Und wie Kinder so sind mit ihrer Verbundenheit und Energie. Plötzlich machte sie aus dem Nichts einen Kopfstand mitten im Raum und hielt die Mittellinie für einige Sekunden. Die Mutter war völlig ergriffen, da sie dies wohl schon seit längerem versucht und noch nie geschafft hatte und jetzt direkt nach der Behandlung schwuppdiewupp .. geht doch.


Wir dürfen uns immer wieder daran erinnern, dass unsere Kinder unsere Spiegel sind. Wenn wir uns beruhigen, wenn wir in unsere Ressource unseren guten Platz eintauchen, wenn wir fühlen und blicken und dies in einem sicheren Ort, kann das auch das Kind, kann das Kind andocken und loslassen und sich hingeben. Wenn wir klar sind und abgegrenzt, kann es auch das Kind sein. Wenn wir wütend sind, dann kann es auch auf das Kind übertragen werden.

Der Kleine hatte auffällig fest geballte Fäuste die ganze Zeit und es kam aus dem Feld ganz klar, dass es nicht seine Wut, sondern die von Mama ist. Indem ich beim Behandeln ganz neutral über Wut spreche und dass wir Babies von der Mama im Bauch manches Mal was mitbekommen und aufnehmen, dann kann sich sowohl bei Mama und beim Kind etwas öffnen. Die Mama sprach offen darüber, dass viel Wut gegenüber dem Vater während der Schwangerschaft ausgelebt bzw. gefühlt wurde. Es schmerzte sie sehr, dass es so war. Es gilt es anzuerkennen und in der Realität im hier und jetzt anzukommen, dass es so ist, um dann im nächsten Schritt klar zu schauen, will ich weiter so wütend sein oder erlaube ich mir meinen Fokus zu verändern oder etwas zu verändern, dass ich nicht mehr wütend und projizieren muss auf jemanden. Auszusprechen ohne Beurteilung, hilft im Heilungs- und Erkennungsprozess.


Während der Kleine quietschvergnügt vor sich hin brabbelt, die Tochter mit den Teddys spielt und diese kennenlernt, ist Mama dran. Die Doppelnarbe meldet sich, das Thema Wut zeigt sich deutlich, Leber ruft, alle inneren Organe zurzeln sich zusammen und rücken wieder ein Stück an ihren ursprünglichen Platz, Atmen, loslassen, sich fallen lassen, gesehen werden, tiefe Anschlussnahme an „es ist gut gegangen – ich habe zwei wundervolle gesunde Kinder. Es ist ok, dass es Kaiserschnitte waren, es darf sich jetzt beruhigen, ich brauch nicht so wütend zu sein, ich übernehme die Verantwortung für meine Gefühle und höre auf mein Bauchgefühl…. – wo ist der gute Platz, was gilt es zu verändern…“


Die Hände des Jungen entspannten sich komplett in dem Moment als ich mit der Mutter arbeitete. Hm, ich gehe meinen intuitiven Impulsen und fragte die Kleine, ob sie Lust hat die tollen Chakrensteine intuitiv auf ihre Mama zu legen, weil die Kraft geben und gut tun. Sie fand es toll und hat genau benennen können, welcher Stein für welche Emotion bzw. welche Kraft steht. Manche Steine gaben ab – z.B. Humor und Leichtigkeit und Kraft und manche waren dazu da die Wut oder Traurigkeit von der Mama zu nehmen. Wenn wir Mamis lauschen, können wir darin auch den Herzenswunsch unseres Kindes fühlen, was es braucht und was es sich für die Mami wünscht.


Der Kleine wollte die Bewegungen des Geburtsprozesses auf Cranio Ebene noch einmal durchlaufen und weiter ging es und das Mädel legte ganz souverän klar die Steine auf ihren Körper und benannte die Kräfte für sich selbst. Oftmals geht es auch einfach einmal darum, dass wir Eltern uns aus der Sorge herausziehen, den anderen Blickwinkel im System erhalten und die Kräfte in unseren Kindern ganz klar zu sehen! Stecken wir im sorgenvollen Blick und Herzen fest, kommt das bei unseren Kindern an, entkräftigt es sie und entsprechend fordern diese uns heraus, um etwas zu verändern.


Hab ich schon erwähnt, dass ich zweimal angepinkelt wurde, Mama vollgekackt wurde und wir 3 Damen so viel gelacht haben und Blödsinn gemacht haben. Bei alldem Vielen und Schweren und Schmerzvollen Themen und Prozessen, kann auch viel Kraft, Leichtigkeit, Verbindung, Zuversicht und Angebundenheit existieren.


Ich bin froh, dass die CranioSacrale Arbeit im Bereich von Geburtstrauma bekannter wird. Erwachsene, die zu mir kommen, ihnen die Frage relativ schnell stelle „hast Du die Nabelschnur um Deinen Hals gehabt und war es kritisch bei der Geburt?“ können immer gar nicht glauben, dass dies aus dem Körper spricht. Ich biete einen Raum für vorgeburtlichen Themen in meiner Craniosacralen Körperarbeit.


Ein Vollgekacktes Handtuch, müde Teddys, die bespielt wurden, die Chakrensteine wieder in ihrer Schachtel und das Spray Krafttanken dürfen alles wieder zurück an ihren Platz.


Ich sage Danke an alle meine Klienten für Euer Vertrauen. Ich wachse jedes Mal ein Stücken mit. Demut und Gnade und Mitgefühl. Ja, mit Babies und Kindern ist es besonders magisch 😊


CRANIO UND BABYS

Bei Startschwierigkeiten nach der Geburt hat sich Cranio sehr bewährt. Die Geburt ist eine körperliche und emotionale Herausforderung für dein Baby. Cranio schafft einen Ausgleich auf beiden Ebenen und hilft somit dem Baby ein Geburtstrauma zu verarbeiten. Studien haben ergeben, dass viele spätere Beeinträchtigungen auf Traumen während der Schwangerschaft oder Geburt zurückzuführen sind. Die natürliche Geburt ist für Mutter und Baby sehr wichtig, vor allem für die emotionale Bindung, aber auch für die weitere körperliche Entwicklung des Babys. Der Geburtskanal ist sehr intelligent geformt, sodass in unterschiedlichen Phasen die verschiedenen Schädelknochen des Babys, aber auch der ganze Körper durch den Druck der Wehen stimuliert werden. Ein Geburtstrauma kann die Beweglichkeit der Schädelknochen und anderer Strukturen maßgeblich beeinflussen und beeinträchtigen. Auch nach schwierigen Geburten mit Interventionen (Saugglocke, Zange oder Kaiserschnitt) kann Cranio dein Baby auf allen Ebenen ausgleichen.

Ein Geburtstrauma kann sich äußern durch: Unruhezustände, Schlafschwierigkeiten, Untröstliches Schreien, Ständiges Weinen, Fehlhaltungen, Bauchschmerzen, Saugschwierigkeiten

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KAE SCHUCH – 40 Frauen über 40! Sich sichtbar machen…. Mich ganz zu zeigen…. …. Und dadurch wie eine Anschlussnahme an ein Feld der Neufindung, der Stabilisierung, der Klärung und Kräftigung…. … aus meiner Komfortzone treten vor die Kamera…. … ein Abschluss oder eher eine Integration dessen was war, ein zur Ruhe kommen … … am 24.8.2021 ganz bewusst das Fotoshooting Datum gewählt und mich bewusst eingeladen von da an Schritt für Schritt als 50jährige Frau in meine 2. Lebenshälfte einzutreten. „ Wenn die Zwischenräume wegfallen und die Authentizität zum Vorschein kommt, das berührt und schafft einen Raum der heilsamen Begegnungen.“ Das hat KAE in dieser Zeit bereitet, einen sicheren Raum, in dem ich mich ganz zeigen konnte und wir beide durften uns an diesem Tag in unserer Ganzheit begegnen. KAE hatte zu Anfang schon sehr schnell gemerkt, dass ich den Augenkontakt brauche, um mich fallen lassen zu können, um mich sicher zu fühlen und positionierte entsprechend die Kamera direkt neben ihrem Gesicht und bot mir somit ihre Augen an, um in Verbindung zu sein und so einen freien Zwischenraum der Begegnung zwischen uns zu anzubieten. Oh, da kam ein Schamgefühl hoch als der Zwischenraum frei war und KAEs schöne Augen auf mir ruhten, viel Lachen und Natürlichkeit kam aus mir herausgesprudelt und die Reise konnte beginnen, hatte KAE mit ihrer achtsamen Art und Weise ganz sanft mich in ihren sicheren, vertrauenswürdigen Raum eingeladen, der dann auch zu meinem sicheren Raum wurde. Es war spannend, wie es mir ging, als ich die ersten Fotos angeschaut hatte… „nee, das bin nicht ich!“ „hier stimmt was nicht…“ „ich erkenne mich auf den Fotos nicht wieder!“ Es war die viele Schminke in meinem Gesicht, denn bei einem Fotoshooting soll man ja mehr Schminken, denn am Ende wirkt es nicht übergeschminkt auf den Fotos …. Wir haben die Schminke wieder abgewischt! Für mich fühlte es sich innerlich an wie „ich brauche auch keine Maske aufzusetzen … ich bin so wie ich bin… ungeschminkt… blank… roh, pur, einfach nur sein… - so will ich mich natürlich auf den Fotos zeigen.“ „Und darum geht es bei meiner Arbeit - ich helfe den Menschen sich ungeschminkt, ohne Zwischenraum selbst zu begegnen und in den Spiegel zu schauen, mit sich selbst in Verbindung zu gehen und dabei an die eigene Ressource, die eigene Kraft, die eigene Klarheit im Weitergehen Anschluss zu nehmen.“ …und dies durfte ich bei KAE an diesem Tag mit dem Fotoshooting „40 Frauen über 40“. In dem Eingangsvideo zum Projekt sage ich, dass wahrscheinlich ab einem bestimmten Zeitpunkt die verletzliche Alexandra zum Vorschein kommen wird, die Frau, die sich bis auf die Knochen häuten musste und tief traumatisiert ist. Es gab eine Zeit, in der ich ohne eine bestimmte Mütze auf dem Kopf nicht mehr meinen Körper spüren konnte, weil alles zu viel war – das Trauma und das was alltäglich damit einherging zu groß war in diesem Moment. Diese Mütze war ein Anker, um im Hier und Jetzt zu bleiben, wie eine Schutzhaube in alldem Chaos, eine Hülle, die mich zusammenhielt, eine Grenze/Begrenzung, dass ich mich nicht auflöste. Ich bin mir ihr schlafen gegangen. In meinem tiefsten Tiefpunkt, in den 2,5 Tagen, wo ich körperlich total zusammengebrochen bin und noch nicht einmal mehr laufen konnte, war diese tannengrüne Wollmütze mein einziger Halt wenn ich alleine war. Oft habe ich mit den Händen nach ihr gegriffen, um zu spüren, ob sie denn noch da ist. Ich hatte den Wunsch auch ein tolles Foto mit der Mütze zu machen, wie als Dankeschön und Wertschätzung an sie. Wir waren im Grunde fertig mit dem Shooting: Pullibilder, Meditations-/Tanzbilder, weibliche Federbilder. Das Bild, in dem ich meine Füße anfasse, ist die letzte Position gewesen…. „…ah, wir wollten doch noch ein Bild mit der Mütze machen…!“ Ich bleibe sitzen, die Praktikantin holt die Mütze, ich setze die Mütze auf und BÄHM… in sekundenschnelle wurde ich in den traumatisierenden, erschütternden, Gefühlszustand der vorangegangenen 20 Monate hineingesogen. Es ist einfach passiert. Es war nicht geplant. KAE meinte nur „soll ich draufhalten?“ und ich konnte „Ja“ sagen, weil ich mich mit ihr sicher fühlte. KAE hat diese Fotoreihe daraus gemacht und wann immer ich die Fotos sehe, bin ich tief mit mir verbunden, mit meiner Stärke, meinem Sein, meine Authentizität, meiner Ehrlichkeit. KAE hat mir zum Schutz – das war ihr tiefstes Bedürfnis als Fotografin als sie mich so erlebte – einen naturfarbenen Tüll oben um den schwarzen Overall gebunden. Ich kann nicht in Worte fassen, was das mit mir als Frau gemacht hat. Ich habe mich in diesem Moment von KAE so beschützt und eingehüllt und gesehen gefühlt und die Qualität der ehrlichen, unterstützenden „Sisterhood“ einfach nur genossen. Es liegen keine 3 Minuten zwischen den tollen weiblichen Powerfotos und dieser Fotoreihe! Das hat KAE mit ihrem Projekt vielen wundervollen Frauen eröffnet. Und plötzlich wurde daraus ein Herzensprojekt mit Vernissage, Buch, eigener Facebook-Gruppe. Wir Frauen haben unsere ganz persönliche Heldinnenreise durch die Bilder gewürdigt, haben uns sichtbar gemacht, uns Wertschätzung gegeben. Wir alle hatten wie einen Sog zu diesem Projekt „40 Frauen über 40“ an einem bestimmten Punkt gefühlt und sind uns selbst, dem Frausein, der Gemeinschaft des Projekts näher gekommen. In der letzten Zeit höre ich oft von meinen Kunden – ob jung oder alt, Mann oder Frau – „ich bin so dankbar, dass ich bei dir hier den Raum habe mich ganz zu zeigen“, „ich kann nur bei dir so offen und ehrlich mich zeigen“, „es tut so gut den Raum zu haben, um meine Gefühle zu spüren und zu zeigen“. Eine der am häufigsten übersehenen spirituellen Praktiken ist es, sich zu trauen, absolut ehrlich in jeder Begegnung zu sein. Einige mögen sagen, andere könnten mit ihrer Ehrlichkeit nicht umgehen, aber wahre Ehrlichkeit ist keine Strategie oder irgendeine Waffe. Es ist die Bereitschaft, offen und absolut transparent mitzuteilen, wie sich jeder Moment in deinem Herzen anfühlt. Es hat nichts mit Konfrontation, Anklage oder irgendeiner Form von Schuldzuweisung zu tun. Wahre Ehrlichkeit ist die Bereitschaft, sich völlig bloßzustellen und der Welt zu erlauben, zu tun und zu sagen, was sie will, nur so wirst Du wissen, wer Du bist – jenseits aller Vorstellungen. Ich lade Euch ein, Begegnung ohne Zwischenräume und ohne Maske zu leben. Euch verletzlich zu zeigen. Es bringt Klarheit, so viel Kraft, innere Ruhe – für mich ist es ein Eintauchen in die Gnade, die Demut und das Mitgefühl – wir fühlen über die Herzen, sind verbunden, ein ehrliches Sein und Miteinander. Hier der Link zum Projekt: https://kaeschuch.de/blog/2022/04/01/das-40-ueber-40-projekt-kunstprojekt-fotografie-ausstellung-kunstbuch-bildband/ DANKE KAE!
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