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Gedanken I - "Es gibt nichts zu verzeihen...."

Alexandra Brand • 18. Februar 2020

Gedanken I - "Es gibt nichts zu verzeihen ..."

„es gibt nichts zu verzeihen….“

Diesen Satz hat mir mein Coach in einer Sitzung gesagt, in der es um eine wirklich schwierige Dynamik/Offenbarung in meiner Partnerschaft ging.

„Verstehst Du was dies in sich trägt?...“ meinte er weiter.

Ich meinte: „Ich weiss, dass es stimmt, dass ich diesen Satz genauso in mir trage, aber irgendwie kann ich es nicht erklären bzw. greifen.“ Das hatte mich für einen Moment ganz wuschig gemacht, konnte ich doch genau spüren, dass diese Aussage für mich total stimmig ist, aber das Greifen, das Integrieren, indem ich diesen verstehe war irgendwie noch nicht angekommen.

Ist es nicht so, wenn wir eine große Erschütterung erleben und so verletzt sind, so verletzt wurden von jemanden, dass wir einen Prozess des Verzeihen-Müssen in uns tragen, um wieder weitergehen, wieder heilen zu können. Wird nicht oft im Kontext von der Kraft des Verzeihens/Vergebens gesprochen? Aber birgt denn das Verzeihen nicht einen Anteil in sich, der uns in einer Position erscheinen lässt, die des Opfers, die des Rechthaben-Wollens, des ein „bisschen-besser-sein“, auch der Verbitternden Energie darin? Wenn wir der Meinung sind, vergeben/verzeihen zu müssen, um weitergehen zu können, stellen wir uns da nicht energetisch über die Person? Sind wir da noch in Verbindung mit uns selbst oder mit der Person? Sind wir dann nicht permanent fokusiert auf die Person, die Situation? Und ist das eine freie Energie, eine Energie des Weitergehens, der Selbstverantwortung, der Verbindung? Für mich nicht.

Wenn wir dieses neutrale Gefühl „Es gibt nichts zu verzeihen“ wirklich bis in die tiefste Zellstruktur in uns tragen, dann sehen wir uns als Teil des Systems, dann können wir unser Dasein innerhalb gefühlt schwierigen Situation sofort anerkennen und können auch Mitgefühl und Liebe dem Gegenüber empfinden, weil wir uns augenblicklich in diesem phänomenologischen Feld erkennen und spüren und WISSEN „Es gibt nichts zu verzeihen“, denn das Leben hat uns genau diese Aufgabe, genau diese Situation, genau diese Person, diese Lebensaufgabe geschickt, weil wir uns dafür entschieden haben, um etwas zu lernen, um stärker zu werden, klarer, liebevoller. UND wir tragen in uns, dass die Person, die uns „vermeintlich“ etwas angetan hat, dies nicht aus Absicht tat, sondern einfach nicht anders konnte, weil sie selbst aus ihrem System heraus agiert. Dann übernehmen wir Eigenverantwortung und kommen in unserer Kraft, genau weil wir uns nicht darüber stellen, sondern uns als Teil des großen Ganzen wahrnehmen und kraftvoll weitergehen können.

Dass es schmerzt, dass es traurig macht, erschüttert, wütend macht – wenn wir eine große Erschütterung erleben – diese Gefühle im Hier und Jetzt einzuladen, annehmen, durchlaufen in all Ihrer Intensität OHNE in sich zu tragen „ich muss verzeihen“ lässt uns das Schwierige ganz mit uns selbst durchleben, lässt uns noch mehr bei uns selbst ankommen, in Verbindung gehen und darin liegt die Heilung, das Zu-Sich-Nehmen, die Selbstliebe, die Freiheit und Leichtigkeit und das Licht und am Ende vor allen Dingen sich selbst verzeihen ;.).

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